Geschichte zum Anfassen: „Stolpersteine“ im fächerübergreifenden Unterricht
Dass Unterricht auch draußen stattfinden kann, das hat Lothar Gütter mit seinen Schülerinnen und Schülern schon oft gezeigt. Deutsch, Mathe, Englisch, Naturwissenschaft und alles andere, das kann man auch im Garten lernen.
In einem fächerübergreifenden Unterricht erlebten jetzt Schülerinnen und Schüler Geschichte zum Anfassen. In der Nachbarschaft der Schule sind sogenannte „Stolpersteine“ verlegt. Was es damit auf sich hat, warum sie dort an Personen, die dort gewohnt haben, erinnern, das haben die Schülerinnen und Schüler der 5. und 6. Klassen der KreativitätsGrundschule Karlshorst jetzt erforscht. „Das Projekt ist Teil der Fächer Deutsch, Geschichte, Informatik und Ethik“, sagt Lothar Gütter. „Erlebtes Lernen ist nachhaltiges Lernen“, sagt der Pädagoge. Dazu gehört jetzt auch die Pflege und das „Freilegen“ der Stolpersteine.
Vor mehr als zehn Jahren hat der Künstler Gunter Demnig die ersten Stolpersteine – damals noch illegal – in Berlin und Köln verlegt. Die Stolpersteine sollen die Menschen an einen Teil der Deutschen Geschichte erinnern, in der Menschen wegen ihrer Herkunft, ihres Glaubens, ihrer sexuellen Orientierung oder weil sie einfach nur anders waren verfolgt und getötet wurden.
Mittlerweile erinnern mehr als 56.000 Steine nicht nur in Deutschland, sondern auch in 19 weiteren europäischen Ländern. Die Stolpersteine sind das größte dezentrale Mahnmal der Welt.
Das globale und nachhaltige Lernen ist wichtiger Bestandteil der Schulkonzeption. „So machen die ‚Stolpersteine‘ in der Nachbarschaft der Schule die Geschichte nicht nur begreifbar, sondern tragen zu einem nachhaltigen, fächerübergreifenden Lernen bei“ sagt Lothar Gütter. Zum Abschluss des Projektes erstellen die Schülerinnen und Schüler eine Präsentation, die in der Schule ausgestellt werden wird.